Konservierungsstoffe werden in der Kosmetik eingesetzt, um dem Zerfallsprozess der eingesetzten Rohstoffe entgegenzuwirken. Öle und Fette werden sonst bald ranzig und vor allem Produkte mit hohem Wassergehalt wie z. B. Bodylotions sind gefährdet, da Mikroorganismen wie Bakterien oder Schimmelpilze dort gute Lebensbedingungen vorfinden. Leider halten die meisten Konservierungsmittel in konventioneller Kosmetik nicht nur die unerwünschten Keime in Schach, sie können auch unsere Haut reizen. Parabene stehen sogar im Verdacht, ähnlich wie Hormone zu wirken und möglicherweise die Entstehung von Krebs zu begünstigen. Hinzu kommt, dass Konservierungsstoffe in Kosmetik zu den Hauptauslösern für Allergien und Unverträglichkeitsreaktionen zählen. Naturkosmetikhersteller verzichten auf den Einsatz von chemischen Konservierungsstoffen und verwenden stattdessen ausgeklügelte natürliche Methoden, um die Haltbarkeit zu verlängern.
Hygiene & Verpackung: Ein starkes Team
Die wichtigste Grundlage für die Herstellung von Kosmetik ohne synthetische Zusatzstoffe ist eine Verarbeitung, die höchsten hygienischen Standards entspricht. Dazu gehören beispielsweise Luftfilteranlagen und Keimfilter, wie sie auch in Operationssälen eingesetzt werden, die Arbeit mit sauberen Rohstoffen und eine mikrobiologische Kontrolle der fertigen Produkte. Auch die Verpackung ist wichtig. Statt offener Tiegel verwenden viele Hersteller lieber Tuben, da die Cremes so kaum mit den Fingern in Kontakt kommen. Immer öfter wird Bio-Pflege auch in Spendern abgefüllt, weil die obendrein keine Luft einziehen, wie es bei Tuben manchmal der Fall sein kann.
Bio-Alkohol und ätherische Öle bieten Natur-Schutz
Als natürliche Konservierungsmittel werden in Naturkosmetik vor allem Bio-Alkohol und ätherische Öle eingesetzt, z. B. Rosmarin, Thymian und Nelken, da sie als Bakterienkiller bekannt sind und eine Verkeimung der Produkte wirksam verhindern können. Auch wässrig-alkoholische Heilpflanzenauszüge stehen hoch im Kurs, wenn es darum geht, die Haltbarkeit zu verlängern. Einige Marken verzichten aber auch komplett auf Alkohol, weil er spröde, empfindliche Haut manchmal austrocknen kann. Da dieser Hauttyp ohnehin stark fetthaltige Cremes braucht, ist das aber nicht weiter tragisch, denn Bakterien und Pilze benötigen viel Wasser, um sich wohl zu fühlen. Daher sind reichhaltige Pflegeprodukte automatisch besser vor dem Verderb geschützt.
Eher selten: Naturidentische Konservierungsstoffe
Außer Demeter lassen alle Naturkosmetik-Siegel auch ein paar ausgewählte naturidentische Konservierungsmittel zu. Naturidentische Stoffe kommen in der exakt gleichen Zusammensetzung in der Natur vor, können aber nicht in der benötigten Menge oder Qualität gewonnen werden. Deshalb bildet man sie synthetisch nach. Die wichtigsten sind Benzoesäure, Salicylsäure, Sorbinsäure und ihre Salze. Diese Substanzen sind auch zur Konservierung von Lebensmitteln erlaubt und weisen lediglich ein niedriges allergenes Potenzial auf. In der Praxis enthalten aber äußerst wenige Naturkosmetikprodukte einen dieser Stoffe und wenn, dann stecken sie fast nur in solchen, die wie Shampoos oder Duschgels gleich wieder abgespült werden. Die meisten Bio-Beauty-Hersteller belassen ihre Pflege so natürlich wie nur irgend möglich.
Macht mit!
All diese Methoden sind vor allem im Zusammenspiel wirksam. Zusätzlich ist natürlich auch der eigene Umgang mit den Pflegeprodukten ausschlaggebend für die Haltbarkeit. Dazu haben wir folgende Tipps auf Lager:
- Kosmetika im Sommer lichtgeschützt und kühl lagern.
- Naturkosmetikprodukte müssen auch im Sommer nicht im Kühlschrank aufbewahrt werden, um haltbar zu bleiben. Bei Gesichtssprays sorgt das aber für einen angenehmen Frischekick.
- Tube oder Tiegel nach dem Eincremen sofort wieder verschließen, damit nicht unnötig Luft an das Produkt kommt.
- Nur mit sauberen Händen in Cremetöpfe fassen. Besser ist es, wenn Ihr einen Spatel benutzen oder Tuben mit kleinen Öffnungen verwenden.
- Hilfsmittel wie Schwämmchen und Pinsel stets sauber halten, regelmäßig reinigen.
- Produkte nach Anbruch zügig aufbrauchen.
Grundsätzlich sind die meisten Kosmetik-Produkte ab dem Tag ihrer Herstellung mindestens 30 Monate lang haltbar. Wird dieser Zeitraum unterschritten, muss auf der Verpackung ein Mindesthaltbarkeitsdatum angegeben werden. Mit einem offenen Cremetiegel und einer Zahl werden die Monate angezeigt, die das Kosmetik-Produkt nach dem Öffnen noch haltbar ist. „12M“ bedeutet dann beispielsweise, dass ein Produkt noch zwölf Monate nach dem Öffnen haltbar ist.