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Mehr als Farbstoffe: Carotinoide

Carotinoide gehören zu den sekundären Pflanzenstoffen. Sie geben vielen Pflanzen und Früchten ihre gelbe bis rote Farbe. Auch wenn man es nicht sehen kann: Die Farbstoffe stecken selbst in den Chloroplasten grüner Pflanzen, wo sie vom Grün des Chlorophylls überdeckt werden. Denn ihre Funktion reicht weit über eine bunte Nuancierung hinaus: Carotinoide schützen als Antioxidantien Pflanzen vor photooxidativen Schäden. Tiere, die carotinoidreiche pflanzliche Lebensmittel verzehren, werden vor oxidativem Stress bewahrt. Und auch für uns Menschen sind Carotinoide gesund. Sie schützen unsere Zellen – und insbesondere unsere Haut.

Bunte Ernährung

Zu den wichtigsten Quellen für Carotinoide zählen Karotten, aber auch Süßkartoffeln, Kürbisse, Tomaten und Paprika. Beim Obst sind es unter anderem Aprikosen, Mangos und Melonen.

Wenn wir sehr viele Carotinoide über die Nahrung aufnehmen, lagert unser Körper sie in der Leber, im Fettgewebe und auch in der Haut an. Das kann man sogar sehen: Nehmen wir über einen Monat mindestens 30 Milligramm Carotinoide am Tag zu uns, verändert sich die Hautfarbe. Die orange-braunen Farbnuancen, die durch den Verzehr von täglich rund einem halben Kilogramm Möhren entstehen, sind allerdings Geschmackssache.

Farbe (und mehr) im Tiegel

Ein anderer Weg, sich die Vorzüge der Pflanzenstoffe zunutze zu machen, ist die Hautpflege: Studien zufolge sollen Carotinoide sowohl in der Ernährung als auch in der äußerlichen Anwendung einem gesunden Teint zu Gute kommen.

Der wohl bekannteste und wichtigste Vertreter der Carotinoide ist Beta-Carotin, oder Provitamin-A. Es wird im Körper zu Vitamin A umgewandelt, reduziert Oxidationsprozesse, steuert das Immunsystem, reguliert das Zellwachstum und erfüllt darüber hinaus noch viele weitere wichtige Funktionen im Körper. Beta-Carotin wirkt zudem entzündungshemmend und erhöht die Resistenz gegen Infektionen. Und: Es verstärkt den hauteigenen UV-Schutz. Dank seiner antioxidativen Eigenschaften ist Beta-Carotin auch eine beliebte Zutat in Sonnenschutzmitteln und Anti-Aging-Produkten.  Es soll der Erschlaffung der Haut vorbeugen und ihre Durchblutung anregen. Da beta-Carotin fettlöslich ist, wird es leicht vom Teint aufgenommen.

Auch Astaxanthin ist ein sehr wirkungsvolles Carotinoid. Es besitzt wie Beta-Carotin eine Schutzwirkung gegen UV-Strahlung, wirkt entzündungshemmend und spendet Feuchtigkeit. Es ist zudem ein noch wirkungsvolleres Antioxidant als sein Verwandter, ebenso übertrifft es Tocopherol (Vitamin E) und ist sogar etwa 6000 Mal stärker als Vitamin C. Es gilt als effektiver Wirkstoff gegen Falten: Astaxanthin verhindert Oxidationsprozesse und schützt die Collagen-Proteine.

In höchster Konzentration kommt Astaxanthin in der grünen Mikroalge Haematococcus pluvialis vor. Über diese gelangt es in die Nahrungskette und gibt Wassertieren wie Lachs, Forelle, Hummer und Flusskrebs ihre Färbung. Auch Flamingos verdanken ihr sattes Rosa dem Astaxanthin.

Wirksame Pflanzenwelt

Zusammengefasst kann man sagen, UV-Schutz und Anti-Aging sind die Haupteinsatzgebiete von Carotinoiden in der Hautpflege. Darüber hinaus kommen sie auch in Bräunungscremes zum Einsatz. Dort wirken sie allerdings lediglich als Farbstoffe.

In Naturkosmetik sind die bunten Helden zum Beispiel durch Inhaltsstoffe wie Karotte, Wildrose (Hagebutte), Sanddorn oder Cashew enthalten.