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Du kommst hier nicht rein: Diethyltoluamid (DEET)

Wie findet man DEET in der INCI-Liste?

Der chemische Stoff DEET oder Diethyltoluamid ist auf den ersten Blick zu identifizieren: Diethyl Toluamide lautet seine INCI Bezeichnung. Weitere, wenn auch selten verwendete Namen sind N,N-Diethyl-m-toluamid und  N,N-Diethyl-3-methylbenzamid. Vermarktet wird DEET in Europa unter den Handelsnamen Autan (15 % Anteil), Care Plus Anti-Insect DEET (bis zu 50 %), OFF, Parazeet und Nobite (50 % Anteil) sowie im Produkt Anti Brumm Forte (30 % Anteil).

Was ist DEET eigentlich?

Bei Dietyltoluamid handelt es sich um eine klare, farblose Flüssigkeit mit mildem Eigengeruch, die sich mit Alkohol, nicht aber mit Wasser mischen lässt. Kaum zu glauben: DEET ist eigentlich ein Naturstoff! Er wurde in weiblichen Palpenmotten (einer Gattung der Schmetterlinge) der nachtaktiven Art Pectinophora gossypiella gefunden. Diese sind in Afrika, Australien und Teilen der USA beheimatet. Für seinen Einsatz in der Industrie wird DEET jedoch chemisch aus dem Säurechlorid von 3-Methylbenzoesäure und Diethylamin hergestellt und ist klassifiziert als Insektenabwehrmittel oder Repellent.

Was bewirkt DEET und wo wird es eingesetzt?

DEET wurde bereits im Jahr 1946 von der US-Armee entwickelt – und zwar als militärisch genutztes Insektenabwehrmittel für besonders mückenreiche Gebiete. Getestet wurde es zunächst im Vietnamkrieg, bevor es dann 1957 für die Öffentlichkeit zugelassen und ab 1965 kommerziell als Mückenschutzmittel vermarktet wurde.

DEET ist durchaus effektiv: Die Substanz sorgt zuverlässig dafür, dass Insekten wie Mücken, Bremsen oder auch Zecken menschliche Duftstoffe nicht mehr wahrnehmen können. Wie ein unsichtbarer Mantel blockiert sie den zentralen Duftrezeptor der Insekten, so dass sie zum Beispiel Milchsäure oder Kohlendioxid schlechter wahrnehmen können. Das Stechen wird so wirkungsvoll verhindert. Neuere Studien gehen zudem davon aus, dass DEET nicht nur maskierend wirkt, sondern dass der beinahe geruchlose Stoff sogar mittels Duft- und Geschmacksrezeptoren von den Tieren wahrgenommen wird. Demnach hält er Insekten – und zwar tag- wie nachtaktive – allein durch seine Anwesenheit fern. In gefährdeten Gebieten ist DEET deshalb das bewährteste Mittel zum Schutz vor Malaria und anderen von Stechinsekten übertragenen Krankheiten. Aber wir finden die Substanz heute auch in handelsüblichen Insektenabwehrmitteln, die in jedem Drogeriemarkt erhältlich sind.

Warum ist DEET problematisch?

Wirksamkeit schön und gut – aber zu welchem Preis? DEET reizt Augen und Schleimhäute; sie sollte daher nicht direkt am Auge, am Mund oder auf Sonnenbrände aufgetragen werden. In seltenen Fällen kann die Substanz auch Hautreizungen und epileptische Anfälle auslösen. Gemäß einigen Studien stehen zudem Schlaflosigkeit, eine Beeinträchtigung der Wahrnehmungsfähigkeit sowie Gemütsschwankungen mit Dietyltoluamid in Verbindung. Da der Wirkstoff durch die Haut in den Blutkreislauf eindringt, kann er zudem unerwünschte Nebenwirkungen auf das Nervensystem haben und beispielsweise Sensibilitätsstörungen, Taubheitsgefühle oder bei großflächiger Anwendung sogar Hirnschädigungen und Krampfanfälle verursachen. Dennoch empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation DEET als Repellent – vor allem, wenn Insekten abgewehrt werden sollen, die Krankheiten übertragen.

Unser Fazit

Trotz all dieser heute bekannten Nebenwirkungen empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) DEET als Wirkstoff der Wahl zum Schutz vor Tropenkrankheiten wie Malaria, Gelbfieber oder Dengue-Fieber. Doch in unseren Breiten, wo zum Glück zumeist keine lebensbedrohenden Gefahren durch Insekten drohen, sondern die juckenden Stiche nur lästig sind, hat DEET nichts verloren. Schließlich gibt es natürliche, deutlich unbedenklichere Alternativen, die uns vor Plagegeistern schützen.

Diese Produkte haben eines gemeinsam: Stechmücken nehmen dank der duftenden Öle den natürlichen Körperduft des Menschen nicht mehr wahr. Effizienz und Dauer sind dabei von mehreren Faktoren abhängig, wie zum Beispiel Auftragsmenge, persönlicher Geruch, Luftfeuchtigkeit, Wind oder Temperatur. Dementsprechend ist zwar eine hohe, aber keine 100%ige Abwehrfunktion gegeben. In der Regel hält der natürliche Insektenschutz zwischen 1,5 bis 4 Stunden, spätestens dann sollte man ihn erneut auftragen, da die ätherischen Öle mit der Zeit verfliegen.