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SCALP CARE – Wo gesundes Haar beginnt

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Schönes, kräftiges Haar beginnt an der Wurzel. Umso seltsamer erscheint, dass für unsere Haut unzählige Produkte zur Auswahl stehen – geht es aber um die Pflege unserer Kopfhaut, ist das Angebot eher rar. Oder doch nicht?

Immerhin: Wenn es um den Launch neuer Haarpflegeprodukte ging, hat unsere Kopfhaut In den letzten Jahren mehr und mehr Aufmerksamkeit bekommen: Shampoos, Masken und sogar Seren sind mittlerweile verfügbar. Aber viele dieser Spezialprodukte kennt kaum jemand – und von der Fürsorge, die wir unserem Teint in der Regel schenken, ist Scalp Care noch meilenweit entfernt. Dabei ist genau das enorm wichtig für ein gesundes Erscheinungsbild unserer Mähne.

Pole Position Kopfhaut

Ist die Kopfhaut aus dem Gleichgewicht geraten, wirken unsere Haare dünn und kraftlos. Verlieren sie ihren Glanz, ist das ebenso ein Anzeichen für Probleme an der Wurzel wie ein fettender oder schuppender Ansatz. Die Ursachen können vielfältig sein: zu scharfe Tenside, Silikone und Mikroplastik, chemische Colorationen…

Der erste Schritt zu gesunder Kopfhaut ist die Umstellung von Pflege- (Link zu Silikone raus?), Farb- (Link zu Time to Dye) und Stylingprodukten auf natürliche Rezepturen: Dadurch kommen Haut und Haar sofort mit weniger Reizstoffen in Berührung. Milde Tenside und pflanzliche Pflegestoffe, die ein Austrocknen verhindern, machen selbst die tägliche Wäsche unproblematisch. Einige Rezepturen eignen sich sogar besonders für einen „sensitive Scalp“, weil sie auf jegliche Duftstoffe verzichten. Und darüber hinaus?

Materialkunde

Auch beim Bürsten solltet Ihr auf Natur setzen. Und zwar vor allem auf schonende Materialien: Während Metall und Kunststoff die Haare strapazieren, sind Holz und Naturhaarborsten eine gute und nachhaltigere Alternative. Profis schwören auf natürliche Wildschweinborsten, denn sie ähneln in ihrer Struktur dem menschlichen Haar. Sie reinigen gründlich, ohne den natürlichen Säureschutzmantel anzugreifen, lösen Ablagerungen auf der Kopfhaut, nehmen Fette auf und verteilen den Talg gleichmäßig bis in die Haarspitzen, um diese zu schützen. Nebeneffekt: Wer sein Haar konsequent mit Naturhaarborsten bürstet, regt die natürlichen Pflegekräfte an – und spart sich damit die ein oder andere Haarwäsche.

Down to Earth

Wie unser Teint, freut sich auch die Kopfhaut über Extra-Treatments. Masken mit Tonerden sorgen für Tiefenreinigung. Sie absobieren Verschmutzungen, stimulieren Zellerneuerung und Blutzirkulation.

DIY-Tipp: 3 Esslöffel Tonerde-Pulver mit 5 ca Esslöffel Wasser mischen und rühren bis eine homogene Masse entsteht. Für Extra-Pflege noch eine kleine Menge nährstoffreiches Öl-Serum (aus der Gesichtspflege oder spezielle Haar-Elixiere) hinzufügen. Die Mischung auf die Kopfhaut auftragen, nicht in die Haarspitzen geben. Etwa 15 Minuten einwirken lassen und bevor die Erde antrocknet mit lauwarmem Wasser ausspülen. Das Haar anschließend wie gewohnt waschen.

Leichtes Add-On

Auch (Face Care) Feuchtigkeitsspray, Tonic oder Pflanzenwasser eignen sich zur Kopfhautpflege. Besonders Rezepturen mit erfrischenden, stimulierenden oder ausgleichenden Eigenschaften sind eine gute Wahl und spenden viel Feuchtigkeit. Zutaten wie Hamamelis oder Rosmarin eignen sich prima. Einfach nach der Wäsche oder zwischendurch auf die Kopfhaut auftragen und leicht einmassieren. Sommer-Tipp:
An heißen Tagen vor allem am Scheitel aufsprühen.


Von den eingangs erwähnten Scalp Care Spezialprodukten möchten wir Euch unsere Lieblinge nicht vorenthalten:

Urtekram Sweet Ginger Flower Anti-Schuppen-Shampoo

Von wegen Anti-Schuppenpflege wäre nicht sexy: Das herrlich nach Ingwer, Ingwerblüte und Patchouli duftende Shampoo von Urtekram Nordic Beauty reinigt effektiv trockene bis schuppige Kopfhaut und hilft, Schuppenbildung entgegenzuwirken. Stärkender Gingsengwurzel-Extrakt kräftigt zudem Haar und Kopfhaut, während Bio-Aloe vera intensive Feuchtigkeit spendet. 250 ml, 7,49 € UVP

Less is More Phytonutrient Hairroot Serum

Kräftigeres, fülligeres Haar? Aber bitte natürlich! Das Serum des österreichischen Haarpflege-Spezialisten Less is More bietet eine stimulierende Kopfhautbehandlung mit einer hochwirksamen Verbindung biologischer und biotechnologischer Pflanzen-Aktivstoffe. Mit dabei: Apfelstammzellen, die nachweislich den Alterungsprozess der Haarfollikel verzögern, und Erbsensprossen-Extrakt, der das Haarwachstum reaktiviert. 30 ml, 37,00 € UVP

BRUNS PRODUCTS Nr 103a Grönlera

Die tiefenreinigende Maske ist ein absorbierendes Produkt mit antiseptischen und stimulierenden Eigenschaften. Ihr Geheimnis: grüne Tonerde. Die Rezeptur ist ideal zur Anwendung bei normaler bis fettiger Haut und Kopfhaut. Regt die Durchblutung an und stärkt Haut und Haar. 100 g, 9,50 € UVP

PFLANZENÖLE: Edle Tropfen für die Haut

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Goldgelb wie Honig tropft es in die Hand, umhüllt unseren Körper mit wohliger Wärme. Kaum ein Pflegeprodukt macht so viel Spaß beim Auftragen wie ein duftendes Öl. Gerade in der kalten Jahreszeit sind die edlen Tropfen ideal, denn sie ersetzen auf sanfte Weise, was der Haut durch den Wechsel von überheizter Raumluft und frischem Herbstwind fehlt: Fett. Wie ein Mantel legen sich Öle auf die Haut, glätten die Hornschicht und schützen davor, dass Feuchtigkeit verdunstet. Schuppige Schienbeine oder rissige Hände könnt Ihr so getrost vergessen und auch der Wollpulli kratzt nicht mehr an rauen Oberarmen. Es gibt allerdings einen Haken: Den meisten von uns fehlt im Alltag die Muße für aufwändige Pflege. Wer will morgens schon zehn Minuten mit dem Jeans-Anziehen warten und dabei glänzen wie eine polierte Weihnachtsbaumkugel? Müsst Ihr auch nicht – wenn Ihr die passenden Öle kennt und sie richtig anwendet.

Warum gibt es überhaupt so viele Öle in der Naturkosmetik?

Fakt ist, dass Öle gerade bei Bio-Anbietern zu den absoluten Klassikern zählen. Das liegt daran, dass sie von Natur her wahre Wirkstoffbomben aus Vitaminen und Mineralien sind und kaum bearbeitet werden müssen. Bei Cremes oder Lotions ist das anders, denn um Fett und Feuchtigkeit miteinander zu verbinden und die Produkte haltbar zu machen, braucht man natürliche Emulgatoren und Konservierungsstoffe. Hinzu kommt, dass man Öle ohne große Nachhilfe durch eingelegte Heilkräuter veredeln kann, etwa durch Ringelblumen, die hauterneuerndes Carotin abgeben. Insofern sind pflanzliche Öle der Natur schlicht und einfach näher.

Klebt’s oder klebt’s nicht?

Wie schwer sich ein Öl anfühlt, hat viel mit den darin enthaltenen Fettsäuren zu tun. Das es hier unterschiedliche gibt, weiß man ja auch aus der Ernährung. Basisöle, die aus Früchten, Nüssen oder Kernen gewonnen werden, sind tendenziell eher reichhaltig und optimal für trockene Haut. Da ihr Ölfilm lang auf der Hautoberfläche bleibt, sorgen sie dafür, dass es beim Massieren schön flutscht. Das gilt z. B. für Oliven oder Mandelöl. Wirkstofföle, die überwiegend aus Samen oder Kernen gepresst werden, liefern dagegen weniger Fett und haben auch ohne Kräuterzusatz einen problemlösenden Effekt auf die Haut. Sanddornkernöl kittet z. B. mit einer Extraportion Linolsäure kleine Risse, ist daher ein glatter Erfolg bei spröden Händen oder Schienbeinen. Allerdings verwendet man all diese Öle nur selten pur, am ehesten noch fürs Gesicht. Um hochwirksame Pflege herzustellen, werden die Pflanzenfette geschickt miteinander gemischt und zusätzlich durch ätherische Öle verfeinert. Das bringt gleich drei Vorteile: Das Produkt duftet herrlich nach Orange, Jasmin oder Salbei, bleibt durch die konservierenden Eigenschaften länger haltbar und bietet oft einen Zusatznutzen für die Haut. Ätherisches Rosmarinöl bringt z. B. das Blut in Wallung, während Zypressen- und Wacholderöl das Gewebe straffen – ein echtes Goodie für Bauch, Beine und Po.

Pflege light: Ihr habt es selbst in der Hand

Schön und gut, aber wie findet man denn nun ein Öl, das flott einzieht? Mit etwas Know-how. Verwendet am besten ein Produkt, das auf Aprikosen-, Soja- oder Traubenkernöl basiert, da sie bekannt für ihre Leichtigkeit sind. Je weiter oben eins oder mehrere davon in der Zutatenliste auftauchen, desto weniger klebt die Rezeptur. Ein echter Turboinhaltsstoff ist Jojobaöl, das aus den Nüssen eines nordamerikanischen Wüstenstrauch gewonnen wird und streng genommen ein flüssiges Wachs ist. Wichtig ist auch die richtige Anwendung, denn viele machen den Fehler, Öl wie eine Körpermilch aufzutragen. Besser: Nur ein paar Spritzer in die Hand geben und nach dem Duschen oder Waschen in die noch feuchte Haut einmassieren. Dann entsteht ein so feiner Film aus Wasser- und Öltröpfchen, dass Ihr garantiert keine Ölkrise kriegt.

Feine Sache: Trockenöle in Bio-Qualität

Trockenöl ist der Traum jedes Ölmuffels, denn es wird meist nur aufgesprüht und ist in Sekundenschnelle nicht mehr als Fettfilm zu spüren. Bislang gab es diese Variante fast nur im konventionellen Bereich, denn Hauptinhaltsstoff ist in der Regel jede Menge Silikon. Dadurch fühlt sich das Öl zwar federleicht an, ist in Sachen Pflege aber eine echte Mogelpackung. Es bleibt auf der Hautoberfläche und enthält – im Gegensatz zu natürlichen Ölen – keinerlei eigene Wirkstoffe wie Vitamine oder Mineralien. Doch jetzt gibt’s erste pflanzliche Alternativen, zum Beispiel Mischungen, die reich an ungesättigten Fettsäuren sind. Wenn diese beim Auftragen mit Luft in Kontakt geraten, bleiben die Öltröpfchen nicht fettig auf der Haut liegen, sondern bilden gemeinsam lauter feine Ketten. Durch diesen Prozess, den man Verharzung nennt, entsteht sofort ein geschmeidiger Schutzmantel. Kleben war gestern!

HELDENEPOS: Die Liga der Rohstoff-Heroes

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Keine Rezeptur ohne Zutaten – und keine Science Beauty ohne Rohstoffe mit Wirkstoffnachweis. Wir hatten schon immer den Anspruch an kosmetische Inhaltsstoffe, dass diese auch Effekte erzielen. Und zwar sichtbar, spürbar und im besten Fall auch messbar. Vorhang auf für moderne INCI-Helden, die aktuell im Trend liegen und richtig was draufhaben.

Q10, Hyaluron und Co. waren die Helden ihrer Zeit. Bis heute sind sie aus kaum einer Gesichtspflegelinie wegzudenken. Doch obwohl sie teilweise Upgrades, wie zum Beispiel angepasste Molekülgrößen, bekommen haben, kann man damit heute niemanden mehr wirklich beeindrucken: Die Heros von damals sind Mainstream geworden und werden von neuen Zutaten verdrängt, die es derzeit prominent aufs Packaging schaffen.

Trend-Kosmetik von heute wirbt mit Bakuchiol, Niacinamid und Stammzellen, fermentierten Rohstoffen und liposomaler Verkapselung. Hier erfahrt Ihr, was dahintersteckt.

Bakuchiol

Es gilt als DER Ersatzstoff für das gehypte Retinol. Die Zusammensetzung der beiden ist grundverschieden, während sich ihre Wirkung durchaus ähnelt: Bakuchiol stimuliert die sogenannten Retinoid-Rezeptoren, welche für die Synthese von Kollagen verantwortlich sind. Auch die Zellerneuerung in der Epidermis wird aktiviert und damit die Glättung der Hautoberfläche. Bakuchiol ist allerdings deutlich verträglicher als das klassische Retinol – und noch dazu rein pflanzlich. Kein Wunder, dass es den Beinamen „Bio-Retinol“ trägt.  Mehr zu Bakuchiol erfahrt Ihr hier.

Mattenbohnenextrakt

Nicht nur Bakuchiol, sondern auch ein Wirkstoff, der aus dem Samen der Mattenbohne gewonnen wird, gilt als pflanzliche Alternative zu synthetisch hergestelltem Retinol und sorgt für einen natürlichen Lifting-Effekt.  Er fördert intensiv die Hauterneuerung, glättet die Haut und lässt sie ebenmäßiger erscheinen. Zudem beugt er DNA Schäden vor, die durch UV-Licht und andere schädliche Umwelteinflüsse hervorgerufen werden.

Spilanthol

Auch für das Anti-Falten-Wunder Botox gibt es eine pflanzliche Alternative: Bei Spilanthol handelt es sich um einen pflanzlichen Wirkstoff, der vorwiegend in Parakresse enthalten ist. Wie sein konventionelles Vorbild hat es eine leicht betäubende Wirkung und einen Entspannungseffekt auf Muskeln. Allerdings lässt es diese nicht „einfrieren“ und ist weniger langanhaltend in seiner Wirkung, die auch nicht durch Injektion, sondern schlichtweg durch das Auftragen auf die Haut erreicht wird. Mehr zum „Bio-Botox“ Spilanthol verraten wir Euch hier.

Astaxanthin

Astaxanthin ist ein wahrer Power-Wirkstoff. Es ist eines der stärksten Antioxidantien – jedoch kein „gewöhnliches“:  Das Carotinoid wird vornehmlich aus Algen gewonnen. Aufgrund seiner molekularen Struktur ist es sehr gut fettlöslich und lässt sich in reichhaltigen Rezepturen bestens verarbeiten. Da auch die Haut einen hohen Lipidanteil hat, wird Astaxanthin sehr gut von ihr aufgenommen. Mit seinen sowohl hydrophilen (wasserliebenden) als auch lipophilen (fettliebenden) Bestandteilen, kann es den Teint und seinen Hydro-Lipid-Film effektiver als die meisten anderen Antioxidantien schützen. Darüber hinaus hemmt es Kollagen abbauende Enzyme, die bei Stress aktiviert werden und wirkt bei Hyperpigmentierung.

Niacinamid

Niacinamid ist die aktive Form von Vitamin B3. Es ist über seine beiden Energiebausteine NAD+ und NADP+ an etlichen Vorgängen im Körper beteiligt und dient vor allem zwei Dingen: Der Regeneration und dem Zellschutz. In der Kosmetik hilft es insbesondere der Hautbarriere und trägt zu deren Schutzfunktion bei. Außerdem stimuliert es die Kollagenproduktion und unterstützt die Bildung hauteigener Ceramide. Vor allem anspruchsvolle Haut, die sehr sensibel ist oder unter Entzündungen oder Rosacea leidet, kann mit Hilfe von Niacinamid auf natürliche Weise wieder zu ihrer gesunden Funktionalität zurück gelangen.

Ectoin

Ectoin ist ein Aminosäurederivat, welches als Überlebensselbstschutz extremophiler Bakterien in lebensfeindlicher Umgebung fungiert. Ein Schutzschild und Reparaturwunder. Ectoin stabilisiert und repariert nachweislich die Hautschutzbarriere und erhöht die Feuchtigkeitsversorgung der Haut. Mehrere Studien bestätigen seine Wirksamkeit, zum Beispiel im Hinblick auf den Zellschutz und die Reduzierung von Entzündungsreaktionen. Darüber hinaus beruhigt das Aminosäurederivat gereizte und irritierte Haut und reduziert sichtbar die Zeichen vorzeitiger Hautalterung. Außerdem bietet es einen Lichtschutz. Mehr zu diesem Alleskönner.

Spermidin

Habt Ihr den Begriff Garb’Ageing schon mal gehört?  Hierbei geht es um die Anhäufung von Zellabfall und die abnehmende Fähigkeit des Körpers diesen abzubauen oder die sogenannte Autophagie zu betreiben. Letztere ist für ein Gleichgewicht zwischen der Produktion neuer und dem Abbau alter Zellbestandteile notwendig. Durch eine Zuführung der natürlichen Substanz Spermidin aus Kürbis kann der Upcycling-Prozess reaktiviert und verstärkt werden. Es sorgt konkret dafür, dass die Mitochondrien als Energielieferanten der Zellen gestärkt werden, sich Stress reduziert, Detox-Prozesse aktiviert und neue, gesunde Zellen produziert werden.

Pflanzliche Stammzellen

Diese kleinen Dinger, sind hoch talentiert: Stammzellen können sich zu verschiedensten Zelltypen entwickeln. Solche Alleskönner haben wir sogar ein Leben lang im Körper. Sie sind zum Beispiel dafür verantwortlich, dass sich unsere Haut regelmäßig erneuert. Mit zunehmendem Alter nimmt ihre Anzahl jedoch ab. Pflanzliche Stammzellen schaffen Abhilfe und können die Lebensdauer unserer hauteigenen Stammzellen signifikant erhöhen. Verschiedene Pflanzen kommen als „Spender“ der Zellen in Frage und bringen unterschiedliche Talente mit. Hier erfahrt Ihr Details.

Liposomale Verkapselung

Manchmal sind Wirkstoffe keine Lonesome Rider: Die Kombination von Naturstoffen in liposomalen Formulierungen gilt als besonders effektiv: Sie können besser vom Körper aufgenommen werden, da sie unserem Biosystem besonders ähnlich sind. Um Wirkstoffe effektiv in die Haut zu bringen, bieten spezifische Transportvehikel effiziente Möglichkeiten. Das können Liposomen aus pflanzlichem Lecithin sein, oder eine Biomembran, die aus Phosphatidylcholin gebildet wird. Bei letzterem handelt es sich um einen köpereigenen Bestandteil jeder menschlichen Zelle. Es bildet kugelförmige Membranen oder auch Vesikel – wobei wasserlösliche Wirkstoffe im Inneren eingeschlossen und fettlösliche in die Membran eingebettet werden. Die Vesikel gelangen bis in die interzelluläre Schicht des Stratum Corneum und sorgen dadurch für eine deutlich bessere Penetration der Wirkstoffe. Aber Vorsicht: Nicht jede Haut verträgt es, wenn kosmetische Zutaten plötzlich verkappt ins Innere geschleust werden!

Fermentation

Als Fermentierung oder Fermentation bezeichnet man die enzymatische Umwandlung organischer Stoffe. Sie wird meist durch die Zugabe von Zellkulturen wie Pilzen oder Bakterien herbeigeführt. Natürliche Mikroorganismen sind in der Lage Nährstoffe zu bilden, die sich chemisch gar nicht oder nur schwer herstellen lassen. Wertvolle sekundäre Pflanzenstoffe, die Pflanzen zum Schutz gegen Keime, Umwelteinflüsse und andere Belastungen ausbilden, werden konzentriert und in kleine Moleküle zerlegt. Die Fermentation macht sie besonders „bioverfügbar“ – das heißt, sie können besser absorbiert und leichter vom Körper aufgenommen werden. Die Fermentation schafft es sogar, Allergie auslösende Proteine in nicht allergene Stoffe umzuwandeln. Für den Einsatz fermentierter Zutaten auf der Haut gilt: Vitalstoffe können dank der verbesserten Aufnahmefähigkeit schneller wirken und sind besonders verträglich. Fermentierte Kosmetik soll außerdem dazu führen, dass die Produktion der körpereigenen Hyaluronsäure in der Haut angeregt wird. Hier lest Ihr mehr darüber.

Natürliche Konservierungsstoffe: So bleibt Bio-Beauty frisch

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Konservierungsstoffe werden in der Kosmetik eingesetzt, um dem Zerfallsprozess der eingesetzten Rohstoffe entgegenzuwirken. Öle und Fette werden sonst bald ranzig und vor allem Produkte mit hohem Wassergehalt wie z. B. Bodylotions sind gefährdet, da Mikroorganismen wie Bakterien oder Schimmelpilze dort gute Lebensbedingungen vorfinden. Leider halten die meisten Konservierungsmittel in konventioneller Kosmetik nicht nur die unerwünschten Keime in Schach, sie können auch unsere Haut reizen. Parabene stehen sogar im Verdacht, ähnlich wie Hormone zu wirken und möglicherweise die Entstehung von Krebs zu begünstigen. Hinzu kommt, dass Konservierungsstoffe in Kosmetik zu den Hauptauslösern für Allergien und Unverträglichkeitsreaktionen zählen. Naturkosmetikhersteller verzichten auf den Einsatz von chemischen Konservierungsstoffen und verwenden stattdessen ausgeklügelte natürliche Methoden, um die Haltbarkeit zu verlängern.

Hygiene & Verpackung: Ein starkes Team

Die wichtigste Grundlage für die Herstellung von Kosmetik ohne synthetische Zusatzstoffe ist eine Verarbeitung, die höchsten hygienischen Standards entspricht. Dazu gehören beispielsweise Luftfilteranlagen und Keimfilter, wie sie auch in Operationssälen eingesetzt werden, die Arbeit mit sauberen Rohstoffen und eine mikrobiologische Kontrolle der fertigen Produkte. Auch die Verpackung ist wichtig. Statt offener Tiegel verwenden viele Hersteller lieber Tuben, da die Cremes so kaum mit den Fingern in Kontakt kommen. Immer öfter wird Bio-Pflege auch in Spendern abgefüllt, weil die obendrein keine Luft einziehen, wie es bei Tuben manchmal der Fall sein kann.

Bio-Alkohol und ätherische Öle bieten Natur-Schutz

Als natürliche Konservierungsmittel werden in Naturkosmetik vor allem Bio-Alkohol und ätherische Öle eingesetzt, z. B. Rosmarin, Thymian und Nelken, da sie als Bakterienkiller bekannt sind und eine Verkeimung der Produkte wirksam verhindern können. Auch wässrig-alkoholische Heilpflanzenauszüge stehen hoch im Kurs, wenn es darum geht, die Haltbarkeit zu verlängern. Einige Marken verzichten aber auch komplett auf Alkohol, weil er spröde, empfindliche Haut manchmal austrocknen kann. Da dieser Hauttyp ohnehin stark fetthaltige Cremes braucht, ist das aber nicht weiter tragisch, denn Bakterien und Pilze benötigen viel Wasser, um sich wohl zu fühlen. Daher sind reichhaltige Pflegeprodukte automatisch besser vor dem Verderb geschützt.

Eher selten: Naturidentische Konservierungsstoffe

Außer Demeter lassen alle Naturkosmetik-Siegel auch ein paar ausgewählte naturidentische Konservierungsmittel zu. Naturidentische Stoffe kommen in der exakt gleichen Zusammensetzung in der Natur vor, können aber nicht in der benötigten Menge oder Qualität gewonnen werden. Deshalb bildet man sie synthetisch nach. Die wichtigsten sind Benzoesäure, Salicylsäure, Sorbinsäure und ihre Salze. Diese Substanzen sind auch zur Konservierung von Lebensmitteln erlaubt und weisen lediglich ein niedriges allergenes Potenzial auf. In der Praxis enthalten aber äußerst wenige Naturkosmetikprodukte einen dieser Stoffe und wenn, dann stecken sie fast nur in solchen, die wie Shampoos oder Duschgels gleich wieder abgespült werden. Die meisten Bio-Beauty-Hersteller belassen ihre Pflege so natürlich wie nur irgend möglich.

Macht mit!

All diese Methoden sind vor allem im Zusammenspiel wirksam. Zusätzlich ist natürlich auch der eigene Umgang mit den Pflegeprodukten ausschlaggebend für die Haltbarkeit. Dazu haben wir folgende Tipps auf Lager:

  • Kosmetika im Sommer lichtgeschützt und kühl lagern.
  • Naturkosmetikprodukte müssen auch im Sommer nicht im Kühlschrank aufbewahrt werden, um haltbar zu bleiben. Bei Gesichtssprays sorgt das aber für einen angenehmen Frischekick.
  • Tube oder Tiegel nach dem Eincremen sofort wieder verschließen, damit nicht unnötig Luft an das Produkt kommt.
  • Nur mit sauberen Händen in Cremetöpfe fassen. Besser ist es, wenn Ihr einen Spatel benutzen oder Tuben mit kleinen Öffnungen verwenden.
  • Hilfsmittel wie Schwämmchen und Pinsel stets sauber halten, regelmäßig reinigen.
  • Produkte nach Anbruch zügig aufbrauchen.

Grundsätzlich sind die meisten Kosmetik-Produkte ab dem Tag ihrer Herstellung mindestens 30 Monate lang haltbar. Wird dieser Zeitraum unterschritten, muss auf der Verpackung ein Mindesthaltbarkeitsdatum angegeben werden. Mit einem offenen Cremetiegel und einer Zahl werden die Monate angezeigt, die das Kosmetik-Produkt nach dem Öffnen noch haltbar ist. „12M“ bedeutet dann beispielsweise, dass ein Produkt noch zwölf Monate nach dem Öffnen haltbar ist.

PREP YOUR SKIN: So bereitet Ihr Eure Haut auf Ausnahmezustände vor!

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UV-Strahlen, Bluelight, Luftverschmutzung, Dauerstress: Wer viel unterwegs ist oder einen anstrengenden Alltag hat, muss kreativ werden, damit die Haut nicht alt aussieht. Hier die wichtigsten Ausnahmesituationen und die besten Strategien im Überblick:

Ausnahmezustand 1: Viel Make-up

Für die einen gehört es einfach immer dazu, für die anderen ist es ein klarer Fall für besondere Anlässe: Make-up. Gerade auf Komplett-Looks von der Grundierung bis zur Farbe ist die Haut im Grunde nicht eingestellt. Um einen makellosen Teint zu erzielen und ihn optimal mit Feuchtigkeit zu versorgen, setzen Profis auf Primer. Auf dieser Basis lässt sich die Foundation besser verteilen, sie haftet länger und wirkt gleichmäßiger. Dafür sorgen vor allem glättende Inhaltsstoffe, die wie Bio-Glycerin nebenbei sogar die Hautbarriere stärken können. Selbst irritierte Haut lässt sich mit der richtigen Rezeptur und Rohstoffen wie Aloe vera milde stimmen und vorbereiten. Finger weg von konventionellen Primern: Sie erzielen Glättung und Haftung mit Hilfe von Silikonen!

Um die Augen auf Lidschatten vorzubereiten, ist eine Eyeshadow Base die richtige Wahl. Hier sorgen beruhigende Rohstoffe wie Kamille dafür, dass die empfindliche Hautpartie bereit ist. Die Base hat wie ein Primer außerdem den Effekt, für längere Haltbarkeit zu sorgen und intensiviert die Farbbrillanz.

Ausnahmezustand 2: Wenig Schlaf

Mehrtägige Messen, Deadlines bei der Projektarbeit, lange Nächte mit Freunden oder jede Menge Termine: Wenig Schlaf macht sich durch den schwindenden Glow-Faktor der Haut unmittelbar bemerkbar. Was sie jetzt braucht, ist schnelle, direkte Hilfe – und zwar von innen wie außen. Absoluter Top-Tipp: Viel stilles Wasser trinken. Profis haben hyaluronhaltige Trinkampullen im Reisegepäck. Auch enzymhaltiges Obst beugt einem müden Teint vor: Ideal sind frische Ananas, Papaya und Co., grüne Smoothies oder Gojibeeren. Die Enzyme sind wichtig, um eine erhöhte Menge Stress zu bewältigen und freie Radikale abzuwehren.

Vor dem Zubettgehen nach dem Power-Tag, sollte Make-up unbedingt abgenommen werden. Danach wirken heiße Kompressen wahre Wunder: Sie öffnen die Poren und machen die Haut aufnahmebereit für intensiv pflegende Produkte. Vor allem Vitamin-A-haltige Augencremes oder praktische Augenpads können über Nacht gut einwirken – genau wie trendy Overnight-Masken. Die zarten, nicht fettenden Texturen entfalten während Ihr schlaft ihre intensive Regenerationswirkung, so dass es garantiert kein böses Erwachen gibt. Tipp: Richtig dunkel schlafen, damit die Melatonin-Produktion und somit auch die tiefe Erholung richtig auf Touren kommen kann. Eine Schlafbrille hilft dabei.

Ausnahmezustand 3: Intensives Bluelight

Wenn Ihr viel am Computer sitzt, häufig ins Smartphone, Tablet oder TV-Gerät schaut, spielt Bluelight, genauer gesagt die HEV-Strahlung, eine Rolle für Eure Haut. Die vom Gerät abgegebenen Strahlen sorgen für vorzeitige Hautalterung, da sie tief eindringen und freie Radikale produzieren. Die gute Nachricht: Ihr könnt leicht etwas dagegen tun. Sogenannte Display-Filter können direkt auf den Bildschirm geklebt werden und reduzieren die Abstrahlung deutlich; spezielle Bluelight-Brillen filtern die HEV-Strahlen zusätzlich. Der sogenannte Twilight-Modus im Handy macht den Bildschirm etwas dunkler, spart dadurch aber auch Strahlung ein. Die HEV-Strahlung beeinflusst übrigens den Hormonhaushalt, vor allem unseren Melatoninspiegel, der für erholsamen Schlaf zuständig ist: Mindestens zwei Stunden vor der Nachtruhe sollten alle Geräte abgestellt werden.

Auch bestimmte Inhaltsstoffe in Cremes und Co. können helfen, die Haut vor Strahlung und feinen Partikeln zu schützen. Schmetterlingsflieder, Sonnenblumensprossen sowie Lutein aus der Tagetes-Pflanze und Ectoin bieten wirksamen Schutz. Auch durch die Ernährung könnt Ihr Eure Abwehr erhöhen und etwas für das digitale Anti-Aging tun: Lebensmittel wie Tomaten, Hirse, Mais, Zwiebeln, Apfel, Brokkoli, Grünkohl, Nüsse, Avocados, Zitrusfrüchte, Blaubeeren und Kaffee enthalten viele Antioxidantien. Tipp: So häufig wie möglich „digital detox“ praktizieren und die Geräte zum Beispiel ein Wochenende lang ausgeschaltet lassen.

Ausnahmezustand 4: Städtische Luft

Feinstaub und Co. gehören zu den unschönen Souvenirs unserer Haut bei Städtetrips. Erst recht, wer sich täglich im urbanen Umfeld bewegt, sollte gegen Schadstoffe aus der Luft gewappnet sein und sein größtes Organ schützen. Das A und O: Antioxidantien. Sie wehren Freie Radikale ab und beugen Entzündungen vor, die den Alterungsprozess der Haut unnötig beschleunigen. Ansonsten sind alle Zutaten willkommen, die die Hautbarriere aufbauen und schützen. Die bekanntesten Inhaltsstoffe in Anti-Pollution-Pflege sind Moringa- und Kamelienöl. Sie liefern die passenden Lipide, um undichte Stellen in der „Abwehrmauer“ unserer Zellen zu schließen. Und weil nach dem Tag immer auch vor den Tag ist, solltet Ihr in Sachen Anti-Pollution unbedingt auf eine gute Reinigung achten. Nur so entfernt Ihr schädliche Rückstände auf der Haut, lasst sie wieder atmen und bereitet sie auf die passende Pflege vor.

Ausnahmezustand 5: Viel Sonne

Auch wenn sich der Sommer dem Ende entgegen neigt, dürft Ihr den UV-Schutz nicht vergessen. Vor allem wer in den Urlaub fährt, lichtempfindliche Haut hat oder die herbstliche Bergsonne genießen möchte, muss sich besonders gut schützen. Da Sonnenschutz in der Naturkosmetik auf mineralischer Basis hergestellt wird, gibt es ein paar wichtige Grundregeln zu beachten: Der Sonnenschutz muss auf die gereinigte Haut aufgetragen werden, im Idealfall ohne dass die Haut vorher mit irgendeinem anderen Produkt in Berührung gekommen ist – denn das kann das Anwendungsergebnis verschlechtern. Make-up, Seren und Toner sollten wenn nötig erst im Anschluss eingesetzt werden. Ähnlich verhält es sich beim Nachlegen: Mineralischer Sonnenschutz kann bei Verwendung von Make-up und Co. nicht einfach durch Nachcremen aufgefrischt werden. Die Haut muss zuvor wieder in den komplett produktfreien, unbehandelten Zustand versetzt werden.

Auch hier nicht vergessen: Die Vorbereitung „von innen“. Trinken, trinken, trinken – am besten täglich mehrere Liter stilles Wasser. Unterstützend könnt Ihr wasserhaltige Obst- und Gemüsesorten snacken: Gurke und Melone beispielsweise sind super geeignet und lecker noch dazu.

Pflegetipps für sommerfrische Füße

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Barfußlaufen im Sommer ist nicht nur gesund, sondern auch entspannend – noch besser ist es natürlich mit schön gepflegten Sohlen und Zehen… So kommt Ihr Step-by-Step zu samtweichen Füßen:

Erst mal entspannen

Am Anfang steht ein Fußbad, dass die Haut weich und frisch macht und die Zehen bestens auf die anschließende Pediküre vorbereitet.

Unser naturalbeauty.de-Rezept: Mit einem Schuss Zitrusöl, den Ihr ins 35 bis 40 Grad warme Wasser gebt, holt Ihr Euch den Sommer gleich schon mal in die Wohnung. Wer den Duft von Zitrone nicht mag, kann auch ein anderes erfrischendes ätherisches Öl verwenden. Damit sich Wasser und Öl gut vermischen, darf ein Tropfen Sahne als Emulgator nicht fehlen. Schon während des Fußbads kann man mit einem Bimsstein die gröbste Hornhaut entfernen.

Wer nicht viel Zeit hat, kann sich auch ein sanftes Peeling gönnen – kann aber ebenso zusätzlich direkt nach dem Fußbad angewendet werden. Einfach Olivenöl und Meersalz zu gleichen Teilen mischen, auf die Füße einmassieren und zirka zehn Minuten einziehen lassen. Besonders die verhornten Stellen damit bearbeiten. Danach unter lauwarmem Wasser abspülen – et voilà, die Haut fühlt sich sofort glatter und viel weicher an. Rührmuffel können auch auf ein fertiges Dusch-Peeling, zum Beispiel mit pflegenden Jojoba-Peeling-Körnchen oder Meersalz, zurückgreifen.

Ran an die Nägel

Nach dem Fußbad oder Peeling ist Zeit für den nächsten Pflegeschritt: Mit einem Holzstäbchen geht es an die Nagelhaut, die vorsichtig zurückgeschoben wird. Auf keinen Fall wegschneiden, sonst geht eine wichtige Schutzbarriere gegen Infektionen verloren… Sollte die Nagelhaut trotz Fußbad und Peeling noch trocken sein, kann man sie mit etwas Öl, zum Beispiel Bio-Oliven- oder Sonnenblumenöl, einreiben.

…oder mit dem natürlichen Nagelsoftener: Dazu ein Eigelb, zwei Esslöffel Ananassaft und einen Spritzer Zitronensaft gut verrühren und großzügig auf die Nagelhaut aufpinseln. Das wirkt besser als jedes Produkt aus dem Drogeriemarkt. Nach fünfminütiger Einwirkzeit kann die Haut mit dem Holzstäbchen zurückgeschoben werden. Anschließend geht es ans Kürzen der Nägel mit Nagelzange oder einer Spezialschere für Fußnägel. Aber: Nur soviel abschneiden, dass Zeh und Nagel in etwa eine Linie bilden. Knipser sind hier nicht zu empfehlen: sie schneiden den Nagel nur stückchenweise ab und dieser kann so schnell einreißen oder brüchig werden.

Außerdem darauf achten, dass ein gerader Schnitt gemacht wird und die Ecken nicht verletzt werden, da es sonst zu Entzündungen oder eingewachsenen Nägeln kommen kann. Den letzten Feinschliff erhalten die Nägel schließlich mit der Feile. Um ein Splittern der Nägel zu vermeiden, immer in eine Richtung feilen – am besten von außen nach innen. Mit einer Polierfeile schließlich die Nägel zum Glänzen und bringen und sie so perfekt für den Lack vorbereiten.

Verwöhnprogramm für Füße und Beine

Krönender Abschluss unserer Fußpflege bildet schließlich eine wohltuende Massage an Fußsohle und Zehen. Dafür am besten Cremes verwenden, die viel Feuchtigkeit enthalten und gut in die Haut einziehen, zum Beispiel Fußcremes aus natürlichem Kokosfett, Olivenöl oder Sheabutter. Diese machen die Haut herrlich weich und fördern die Aufnahme der mitgelieferten Inhaltsstoffe. Thymian, Salbei, Lavendel, Minze und Zimt haben einen antibakteriellen Effekt, wirken gleichzeitig übermäßiger Schweißproduktion entgegen. Rosmarin und Rosskastanienextrakt machen müde Füße munter und transportieren Gewebeflüssigkeit ab.

Ebenfalls gut gegen müde Füße und Beine: Regelmäßig die Beine hochlegen und dabei abschalten. Einfach den Moment für sich genießen – mal ganz ohne Smartphone oder Tablet – denn das tut dann nicht nur den Füßen und Beinen, sondern auch der Seele gut.

CHEMISCHE UV-FILTER

Wie findet man chemische UV-Filter in der INCI-Liste?

Diese Substanzen in der Zutatenliste seiner Kosmetik zu entdecken, erfordert genaues Hinsehen: Ihre Namen sind teilweise lang und kompliziert. Die wichtigsten Bezeichnungen lauten Ethylhexyl Methoxycinnamate, Benzophenone-3, 2-Hydroxy-4-methoxybenzophenone und Benzophenone-4. Die Silbe „benzo“ ist immer ein Alarmsignal!

Was sind chemische UV-Filter eigentlich?

Bei Benzophenon, das manchmal auch Oxybenzon genannt wird, handelt es sich um winzige, farblose Kristalle, die durch mehrere chemische Bearbeitungsschritte aus Benzol hergestellt werden können – ein Kohlenwasserstoff, den wir auch von Autoabgasen kennen. Ethylhexyl Methoxicinnamate hingegen ist eine flüssige, synthetisch produzierte Substanz aus Zimtsäure.

Was bewirken chemische UV-Filter und wo werden sie eingesetzt?

Ethylhexyl Methoxycinnamate und Benzophenone absorbieren UV-Strahlen, indem sie mit der Haut reagieren und das Licht in Wärme und Infrarotstrahlen umwandeln. Allerdings braucht dieser Prozess eine Anlaufzeit von rund 30 Minuten, weshalb man konventionelle Schutzcremes schon eine halbe Stunde vor einem Sonnenbad auftragen soll. Doch nicht nur in ausgewiesenen Sonnencremes, -sprays und -lotionen werden sie eingesetzt. Auch in Tagescremes und Lippenstiften sind die umstrittenen Stoffe zu finden, um die Bildung lichtbedingter Fältchen hinauszuzögern. In Parfüms, Flüssigseifen, Duschgels und Shampoos, die in durchsichtigen Glas- oder Kunststoffverpackungen angeboten werden, sorgen chemische UV-Filter hingegen dafür, dass Farb- und Duftstoffe trotz Lichtkontakt stabil bleiben. Benzophenon wird darüber hinaus als Hilfsmittel bei der UV-Härtung von Industrielacken und Beschichtungen verwendet oder schützt Druckfarben vor dem Verblassen.

Warum sind chemische UV-Filter problematisch?

Ethylhexyl Methoxycinnamate und Benzophenon verhindern zwar erfolgreich Sonnenbrand, aber die Reaktion, die auf der Haut abläuft, hat leider Nebenwirkungen. Dabei können nämlich neue Molekülverbindungen entstehen, die Allergien hervorrufen und die hauteigenen Enzyme angreifen. Tatsache ist, dass chemische UV-Filter nicht an der Hautoberfläche bleiben, sondern in den Körper eindringen und dort Unheil anrichten können. Neu ist das nicht, zumal eine Studie des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) 2013 eindringlich darauf hingewiesen hat. Bereits im Jahr 2001 hat das Institut für Pharmakologie und Toxikologie der Universität Zürich eine Untersuchung vorgelegt, aus der hervorging, dass synthetische Lichtschutzfilter ähnlich wie das weibliche Hormon Östrogen wirken können. Das kann zu Fruchtbarkeitsstörungen, Fettleibigkeit und schlimmstenfalls Brustkrebs führen. Öko-Test hat sogar schon 1998 erstmals Lichtschutzfilter in Muttermilch nachgewiesen.

Trotzdem halten konventionelle Beauty-Hersteller die Kritik auch heute noch für unberechtigt und berufen sich auf die Kosmetikverordnung, die sowohl Benzophenon als auch Ethylhexyl Methoxycinnamate erlaubt – zumindest, wenn bestimmte Grenzwerte eingehalten werden. Dass zudem die Umwelt leidet, beweist eine Studie der Universität Ancona: Schon 10 Mikroliter Sonnenmilch auf einen Liter Meerwasser führen dazu, dass Korallen innerhalb weniger Tage ihre leuchtend rote Farbe verlieren. Deutsche Gewässer und zahlreiche Fische sind heutzutage ebenfalls durch chemische UV-Filter belastet, sodass Benzophenon und Ethylhexyl Methoxycinnamate längst in unsere Nahrungskette gelangt sind.

Unser Fazit

Sonnencremes wurden früher vorwiegend im Sommerurlaub oder an Wochenenden im Freien angewendet, sodass wir letztlich nur selten mit den beiden Filtersubstanzen in Berührung kamen. Heute aber stecken sie in etwa 90 Prozent (!) aller herkömmlichen Tagescremes. Hinzu kommt, dass die meisten Menschen zusätzlich weitere Kosmetik wie Parfüms, Lippenstifte oder Duschgels benutzen, in denen die Substanzen ebenfalls oft enthalten sind – ganz zu schweigen von anderen chemischen Beautyzutaten, etwa Parabenen, die einen ähnlich hormonartigen Effekt haben. Essen wir dann obendrein durch UV-Filter belasteten Fisch, ist das Maß buchstäblich schnell voll.

Dabei sind Benzophenon und Ethylhexyl Methoxycinnamate nicht nur schädlich, sondern auch unnötig. Wer sich vor intensivem Sonnenlicht schützen möchte, kann dies gezielt auch mit Naturkosmetik tun, die mineralische Pigmente wie Titandioxid und Zinkoxid enthält. Diese Stoffe bleiben an der Hautoberfläche, reflektieren das Licht und sind obendrein sofort wirksam. Den üblichen „Weißel-Effekt“, wie er vor einigen Jahren kaum unumgänglich war, weist kaum eine moderne Bio-Sonnenpflege mehr auf. 

VIVANESS 2023

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Nach pandemiebedingter Pause und einer Sommerausgabe 2022 fand die internationale Fachmesse für Naturkosmetik endlich wieder zum gewohnten Termin statt. Auf dem Messegelände in Nürnberg trafen Pioniere auf Newcomer und Trends auf natürlichen Lebensstil. Wir waren für Euch bei der VIVANESS 2023 dabei und haben die Produkte in Halle 3C unter die Lupe genommen.

Einfach herrlich – dieses Stöbern durch die Gänge, die Düfte, die Menschen und überall Neues. Inmitten der ganzen Vielfalt konnte man auf der VIVANESS 2023 vier Main Trends ausmachen:

Self Empowerment

Hier steht das Ich im Mittelpunkt: Alles, was der Selbstfürsorge dient und einen Wohlfühlfaktor mitbringt, passt in diesen Trend. Es geht um das Schaffen von Me-Time, die persönliche Gesundheit, die Stimmung, den entspannten Ausgleich – sowohl körperlich, als auch geistig und emotional. Massagekerzen und die endlosen Duftwelten ätherischer Öle spielen hier ebenso eine Rolle, wie die eigene Sexualität. So konnte man bei Primavera mit der neuen Körperpflege in einen Waldspaziergang eintauchen und bei der französischen Marke Goliate Happiness-Faktoren in der natürlichen Intimpflege entdecken.

Natural Skinification

Hier geht es (endlich!) um die ganzheitliche Betrachtung von Haaren und Kopfhaut. Immer mehr Marken legen den Fokus auf die Rolle von Scalp Care, die mit nährenden Inhaltsstoffen und Massagen verwöhnt wird. Besonders Haarmasken gewinnen an Bedeutung.

Baby & Kids

Hier wächst das Bewusstsein für die Welt von Morgen und die Umwelt ebenso, wie für sanfte, sichere, naturreine Rezepturen. Von der Baby bis zu Kinderpflege reicht das Spektrum und bietet Hautpflege ohne Chemie und künstliche Zusatzstoffe für die Kleinsten. Unser Highlight: Die TUJU Produkte aus dem Haus Charlotte Meentzen.

Less is More

Minimalismus bleibt Trend und besonders Multitasking-Produkte sowie vereinfachte Pflegeroutinen bestimmen hier das Bild. Wenige Produkte, verständliche Wirkweisen und Inhaltsstoffe sowie geringer Zeiteinsatz sind klare Ziele. Sowohl in der Körperpflege bis hin zur Dekorativen Kosmetik war dieser Trend auszumachen.

Weitere Trends und Highlights

Weitere Fokusthemen der Hersteller waren -wie schon in der Vergangenheit – probiotische Pflege, duftstofffreie Produkte oder auch Vitamine im Bereich Face Care. Auch Wirkstoffe wie Bakuchiol oder Hanf waren wiederkehrende Helden in den Fläschchen und Tiegeln. Im Bereich Sonnenpflege sind uns die Naseweis Sonnencreme in Stickform sowie die neue i+m getönte Sonnencreme als Highlights aufgefallen. Außerdem spannend: Natürliche Dermokosmetik, die sich mit natürlichen Zutaten spezifischen Hautproblemen widmet. Provida präsentierte beispielsweise ein Couperose Serum, die lettische Marke Labrains ein Rosacea Serum mit auffällig grüner Farbe. Ebenfalls ein Highlight in Sachen Farbe waren die Lippenstifte Lip Flower by Shaoyum, deren Nuancierung ausschließlich aus Obst, Gemüse und Kräutern stammt.

Blick auf den Markt

Was den Naturkosmetikmarkt betrifft, verzeichnete die Branche in 2022 seit langem einen Rückgang. 3,5 % büßten naturnahe Kosmetik, Natur- und Biokosmetik insgesamt ein. Laut GfK hat die Branche keine Käufer verloren, allerdings kauften diese im Vorjahr schlichtweg seltener. Die Gewinner am Markt sind derzeit die Drogeriemärkte, die etwa 40 % Umsatzanteil haben, sowie die Handelsmarken mit etwa einem Drittel Marktanteil. Wir sind gespannt auf die weitere Entwicklung.

SCIENCE WASHING

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Wissenschaft überzeugt. Wenn Wirkung mit Nachweisen untermauert wird, mutieren bloße Marketingversprechen zu Wahrheit. Das gilt auch im Bereich Hautpflege. So ist es kaum verwunderlich, dass Clinical Skincare 2021 allein in den USA einen Anteil von 34 Prozent an den Verkäufen im Segment Luxuskosmetik ausgemacht hat. Aber wieviel davon basiert tatsächlich auf einem wissenschaftlichen Fundament – und was ist reines Science Washing?

Prolog: Dasselbe, nur nicht in Grün

Es ist ein wenig wie ein Backflash: Als die Naturkosmetik zum Wachstumsmarkt innerhalb der Beautybranche avancierte, wurden viele konventionelle Produkte vermeintlich grün. Man warb  plötzlich mit natürlichen Rohstoffen, obwohl sich maximal eine Handvoll davon in den Rezepturen befand, und die Basis nach wie vor auf Mineralöl basierte oder synthetisch konserviert wurde. Für Verbraucher kaum auszumachen, beteiligten sich naturnahe Marken am Wachstum und sogar chemisch basierte Rezepturen ließen sich mit ein paar Tropfen Öl oder einem Pflanzenextrakt als Bio Beauty deklarieren. Das Green Washing war geboren.

Im Dienste der Wissenschaft?

Wie bei allen erfolgreichen Konzepten besteht die Gefahr von (schlechter) Nachahmung – und jeder möchte gern ein Stück vom Kuchen abhaben. Notfalls eben mit unlauteren Mitteln. Beim Science Washing reichen die Möglichkeiten von Versprechen, die über tatsächliche Nachweise hinausgehen, von Erklärungen, welche die Wissenschaft gar nicht liefern kann, bis hin zu nur scheinbar fundierten Aussagen, deren Inhalt nicht kritisch hinterfragt wird. Auch beliebt: Die Expertise von Persönlichkeiten, gern mit Doktortitel, deren Fachgebiet völlig außerhalb der umworbenen Thematik liegt. Und der Einsatz technischer Floskeln, die ebenfalls wenig bis gar nichts mit dem eigentlichen Kontext zu tun haben. Science Washing treibt vielfältige Blüten – denn seine Wirkung als Kaufanreiz ist ja praktisch „wissenschaftlich erwiesen“…

Aussagekräftig?

Apropos wissenschaftlich erwiesen: Auch wenn diese vage Wirkaussage stimmen mag, macht sie die Wirkintensität längst nicht transparent und kann zudem von minimal sichtbaren Ergebnissen bis zu deutlicher Verbesserung reichen. Und die Höhe des Maßes ist im Grunde ja auch völlig subjektiv. Einen echten Maßstab gibt es nicht, und somit bleibt viel Raum für Interpretation. Damit sind die Spiele praktisch eröffnet.

Oberflächliche Verlockungen

Das Erzielen von Aufmerksamkeit ist im Marketing fundamental. Ohne dass sich eine Botschaft unter hunderten abhebt, wird sie gar nicht erst wahrgenommen. In Zeiten von Social Media, wo ein Post oder Video nur Sekundenbruchteile hat, um uns zum Verweilen zu bewegen, sind click-baiting Headlines fast unumgänglich. Und in einem 15 bis 30 Sekunden Reel lassen sich Halbwahrheiten schnell verkaufen. Selbst mit einem Basis-Verständnis für kosmetische Inhaltsstoffe, kann kaum jemand hier Science-Washing auf den ersten Blick erkennen. Vor allem jene User, die sich vermeintlich mit INCIS auskennen, tappen bei cleveren Claims gern in die Falle: Zum Beispiel, wenn bewährte Hautpflege-Zutaten plötzlich in der Haarpflege gehighlighted werden, wo sie lediglich als pH-Wert-Regler fungieren – so zum Beispiel Vitamin C. Sehr beliebt ist zudem, aus Studienergebnissen nur jene Aussagen herauszupicken, die für vermeintliche Käufer die Kirsche auf der Sahnetorte darstellen. So gering deren Effekt auch sein mag. In den meisten Fällen sollte uns ohnehin klar sein, dass kosmetische Produkte keine pharmazeutischen Erzeugnisse sind. Es gibt Limits für ihr Leistungsspektrum.

Experten, die keine sind

Ein kurzer Exkurs: Im August 2022 wurden deutsche Schüler befragt, welche Informationsquellen sie für glaubwürdig halten. Auf Rang 1, noch vor ihren Lehrern, rangierte Youtube(!). Auch wenn es hier keine unmittelbare Korrelation zu Kosmetiknutzern gibt und die befragte Personengruppe relativ jung war, zeichnet sich eine wachsende Problematik in unserer Gesellschaft ab: Praktisch jeder hat die Möglichkeit, über das Internet Informationen zu streuen und jeder kann diese empfangen. Im Grunde ungefiltert. Jeder kann sich ohne fachlichen Background als vermeintlicher, selbst ernannter Experte aufstellen. Mit der Nutzung akademischer Titel verhält es sich ähnlich: Wir verbinden damit automatisch ein hohes Level an Know-how. Doctor-Brands, die diese Bezeichnung nur im Namen tragen, erzeugen damit eine glaubhafte Wirkung. Ebenso verhält es sich mit Personen, die einen Arzt-Titel aus einem völlig anderem Fachbereich tragen. Kompetenz in Sachen Hautpflege garantiert beides nicht…

Vorsicht bei Trendwirkstoffen

Gerade in Verbindung mit Trends und gehypten Beauty-Essentials besteht oft die Gefahr, dass Zutaten völlig unabhängig von ihrer Verwendung regelrecht vergöttert werden. So gelangen Rohstoffe fast schon zwanghaft in Rezepture, die auch ohne das neue Zaubermittel funktioniert hätten (oder eben genau so wenig). Oder es werden unter Zeitdruck Formulierungen ins Leben gerufen, die nicht wirklich ausgereift sind. Die Folge: Der Markt füllt sich mit Produkten, die sich kaum unterscheiden, oder die mittels Name-Dropping auf einer Trendwelle mitschwimmen.

Hier spielen Hersteller auch gern das Kategorien-Ass aus: Rohstoffe mit unterschiedlichen Eigenschaften werden als Vertreter derselben Stoffgruppe unter einen Hut gesteckt. Geworben wird so zum Beispiel mit einem hohen Gehalt an Retinoiden, während dem Käufer der Unterschied zwischen beispielsweise Tretinoin und Retinalaldehyd gar nicht bewusst ist. Ein vergleichsweise mildes Derivat wird so als extra wirksam verkauft. Andersherum wird vermittelt, dass ein hoher Anteil bestimmter Stoffe besonders wirksam sei – obwohl eine hohe Konzentration gleichzeitig auch ein erhöhtes Potential für Irritationen bedeuten kann. Der bloße Einsatz einer Zutat oder eine alleinstehende Zahl geben leider noch keinen verlässlichen Anhaltspunkt, ob ein verwendeter Rohstoff wirksam ist oder nicht – und auch nicht, ob er ein guter oder schlechter Kandidat im jeweiligen Kontext ist.

Fazit

Wissenschaft hat Grenzen und funktioniert nur da, wo sie spezifisch und relevant ist. Bevor man zum neuen Super-Serum m Regal greift, dass 80 Prozent der Mimikfalten in nur 30 Tagen verschwinden lässt, lohnt ein Blick ins Kleingedruckte. Was verbirgt sich hinter den Sternchen? Welche Studien wurden konkret über welchen Zeitraum und mit welcher Anzahl von Probanden durchgeführt? Bezieht sich die angegebene Zahl auf eine Wirkstoffstudie? Und wurde eben dieser Wirkstoff im Produkt auch in derselben Konzentration eingesetzt wie in der Studie? Die detaillierten Antworten liefert kein Verpackungsaufdruck und auch kein Beipackzettel, sondern kann in den meisten Fällen nur beim Hersteller erfragt werden. Inwiefern sich dieser allerdings in die Karten schauen lässt, ist fraglich. Aus Verbrauchersicht wäre die Veröffentlichung von Wirkstoffanteilen und Wirksamkeitsstudien wünschenswert. Wobei selbst dann das Thema immer erklärungsbedürftig bliebe. Wir dürfen uns glücklich schätzen, dass die Zeiten „geheimer Wirkkomplexe“ immerhin der Vergangenheit angehören und uns heute Informationen zur grundsätzlichen Zusammensetzung von Formulierungen vorliegen. Und immerhin: Der Trend zu Clinical Skincare oder Science Beauty führt mit all seinen Nebeneffekten zu einem Anstieg der Transparenz. Ein erster Schritt, Informationen zur Wirksamkeit mit Konsumenten zu teilen, ist also getan.

Es geht auch anders

Unser Beitrag mag einen negativen Beigeschmack haben, was das Vertrauen in Science Beauty betrifft. Dabei soll er Euch Wirkstoffpflege keinesfalls vermiesen – ganz im Gegenteil. Er soll Euch ermutigen, näher hinzuschauen, zu hinterfragen und auch mal hinter die Kulissen zu blicken. Es gibt natürlich auch positive Beispiele, wie wir Euch anhand von oceanwell gern aufzeigen möchten:

Die oceanBASIS GmbH ist, zusammen mit ihrem Schwesterunternehmen Coastal Research & Management (CRM) und renommierten Meeresforschungsinstitutionen seit vielen Jahren in der angewandten Meeresforschung tätig. Bereits im Jahr 2000 haben sie die erste Algenfarm Deutschlands in der Kieler Förde etabliert. Aus wissenschaftlicher Forschung entstand dann die Idee, Meereswirkstoffe und insbesondere Algen auch für den Menschen nutzbar zu machen. Und das in wirksamer Form, wie Dr. Inez Linke, Managing Director der oceanBASIS GmbH verrät: „Unsere Produkte enthalten einen hohen Meeresalgen-Extraktanteil von 5 % bis zu 36 %. Auch der Anteil an natürlichem  Meerwasser ist sehr groß – bis zu 50 %. In unseren verschiedenen Forschungsprojekten gelangen  wir an viele spannende Ergebnisse über die Wirksamkeit von einzelnen Algeninhaltsstoffen, die das große Potential für die Zukunft zeigen. Darüber hinaus haben wir an fertigen Oceanwell-Produkten auch Dermateststudien durchführen lassen.“

Algen-Wirkstoffe stehen dabei im Zentrum der langjährigen Forschungstätigkeiten und sind ein wahres Wirkstoffwunder für die Haut: Sie speichern in hochkonzentrierter Form Mineralien und Spurenelemente aus dem Meer: „1 Kilogramm Algen können Wirkstoffe aus bis zu 10.000 l Meerwasser enthalten“, erklärt Inez Linke. „Hinzu kommen spezielle Algenzucker, Aminosäuren mit UV-Schutz, Vitamine und Polyphenole.“  Und das ist noch nicht alles: “Meereskosmetik hebt sich innerhalb der Naturkosmetik hervor, da die Inhaltsstoffe durch den evolutionären Vorsprung der Meerespflanzen komplexer an Stressfaktoren angepasst sind als die der Landpflanzen. Extrem wirksame Feuchtigkeitsbinder, die die Austrocknung der Algen bei Ebbe verhindern, sorgen auch in der Kosmetik dafür, dass die Haut länger Feuchtigkeit speichern kann. Darüber hinaus sind die Mineralstoffzusammensetzung des Meerwassers und die des menschlichen Blutserums nahezu identisch. Die im Meerwasser enthaltenen Mineralstoffe und Spurenelemente werden von den Algen organisch gebunden und können in dieser Form gut von unserer Haut aufgenommen werden. Äußere und innere Anwendungen mit Algen besitzen daher eine besonders hohe Wirksamkeit“, führt Inez Linke begeistert fort.

Kein Wunder also, das man nach typischen Trendwirkstoffen bei oceanwell vergeblich sucht: „Frei nach dem Motto ‚Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile‘ bleiben wir unserem Grundsatz treu, unseren Algen-Extrakt mit seinem Wirkstoff-Strauß als Basis-Wirkstoff in unseren Produkten einzusetzen.  Viele Trend-Zutaten versprechen Wirkungen, die unser Meeresalgen-Extrakt längst kann. Natürlich sind wir neuen Entwicklungen gegenüber auch offen und sind zudem in stetem Kontakt mit unseren Kundinnen und Kunden, um deren Wünsche in neue Produktentwicklungen miteinzubinden“, versichert Inez Linke. So funktioniert Wissenschaft ganz unverwaschen.

Epilog: Die Sache mit der Romantik

Ein Aspekt, der nicht in unmittelbarem Zusammenhang mit Science Washing steht, ist das Storytelling: Das Erzählen einer Geschichte von Helden, Blumen und ewiger Schönheit, die ganz tief in uns ganz spezielle Bedürfnisse weckt. Wir WOLLEN diese Erzählungen, und dass Marketing uns faszinierende Bilder malt, denn Kosmetik hat ja auch etwas sehr Emotionales. Neben wissenschaftlichen Fakten, die unser Großhirn unmittelbar ansprechen und im Idealfall sowohl korrekt, als auch zu verarbeiten sind, wünscht sich unsere Seele Streicheleinheiten - eine imaginäre Verpackung in Wort und Bild. Fundierte Aussagen reichen in den meisten Fällen also gar nicht, um uns von einem Produkt zu überzeugen. So ist auch abseits von Science Washing ein Beauty Business ohne Stories beinahe unmöglich.

BEAUTY TRIFFT WISSENSCHAFT – und was passiert in den Läden?

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Science Beauty, also die Verbindung von Schönheit und Wissenschaft, trifft die Anforderungen der Tendenz zu „Skinimalism“ auf den Punkt. Mehr Effizienz statt mehr Produkte, Können statt schöner Schein. Damit werden auch Wirknachweise immer wichtiger…und die persönliche Beratung.

Dass Seriosität im Namen steckt, reicht versierten Beautyfans heute nicht mehr. Science Washing zeigt, dass allein auf Titel, Claims und Werbeversprechen nicht unbedingt vertraut werden kann. Dabei ist der Wunsch nach Wirksamkeit doch wirklich nicht zu hoch gegriffen – und viele Verbraucher:innen fragen danach. Das haben auch unsere Gespräche mit Inhabern zweier etablierter Beauty-Stores bestätigt:

Wie wichtig ist das Thema Science Beauty aus Ihrer Sicht?

Melanie Krawinkel, Inhaberin CURANTUS  Sehr wichtig, geht es doch um hochwertige Naturkosmetik und den Verzicht auf unnütze, bedenkliche Inhaltsstoffe und trotzdem hervorragende Wirkungen zu erzielen. Das ist mir in der Auswahl der Marken für CURANTUS sehr wichtig.

Dr. Christina Kraus, greenglam.de und greenglam.the store Ich finde Science Based Beauty sehr wichtig und unsere Kund:innen auch. Sie wollen Kosmetik, die wirksam ist und haben oft schon vieles ausprobiert. Sie möchten wissen, was in dem Töpfchen drinnen ist und wie genau es wirkt. Auch ist es Ihnen wichtig, was nicht drinnen ist – ob das Produkt vegan oder „clean“ ist.

Eine solche Beratung steht und fällt natürlich mit dem Gegenüber. Melanie Krawinkel von CURANTUS ist seit über 30 Jahren in der Kosmetikbrache tätig und bringt aus sämtlichen Bereichen umfassende Erfahrungen mit.

Auch Frau Dr. Kraus hat das nötige Hintergrundwissen, um konkrete Fragen zu beantworten – auch was die Vereinbarkeit von Nature und Science betrifft: „Ich persönlich komme aus der Wissenschaft, habe mein Doktorarbeit über die pharmakologische Wirkung von Samoanischen Medizinalpflanzen geschrieben und sehe überhaupt keinen Konflikt zwischen Naturkosmetik und Wissenschaft. Die Natur und damit die Pflanzen produzieren nicht Stoffe nach Lust und Laune – die pflanzlichen Inhaltsstoffe haben alle einen Sinn für die Pflanzen. Die dienen dem Überleben und der Fortpflanzung, sind meist spezialisierte und hochkomplizierte Moleküle. Die Wissenschaft hat hier die Natur schon übernommen und in Trial and Error Experimenten à la Darwin die Stoffe auf Wirksamkeit optimiert – der am besten geeignete überlebt“, so die Expertin. Wobei viel verwendete Rohstoffe natürlich nicht unbedingt im Trend liegen. Und gerade die Hero-Zutaten (Link Beitrag) werden letztlich häufig nachgefragt.

Sind Ihre Kund:innenn an Kosmetik mit Wirknachweisen interessiert und fragen konkret danach? Wie kritisch fragen sie nach?

Melanie Krawinkel, Inhaberin CURANTUS Unsere Kunden, sind sehr interessiert an hochwertiger Kosmetik mit sehr guter Wirkung und dementsprechenden Ergebnissen, sie fragen kritisch und explizit nach –  so wie wir das auch tun.

Dr. Christina Kraus, greenglam.de und greenglam.the store  Es kommt täglich vor, dass unsere Kund:innen nach Produkten mit einem bestimmten Wirkstoff fragen, nicht wie früher nach einer Marke. Heute fragt man oft: Ich suche ein Produkt mit Retinol, msm, Hylauronsäure, Niacinamid usw.  Viele unserer Kund:innen sind sehr gut informiert, haben ein großes Interesse an Hautpflege und erwarten wirksame Produkte.

Welche Wirkstoffe sind aktuell Ihre Heroes in Sachen Wirksamkeit? Und gibt es hier auch Trends, die eher „heiße Luft“ sind?

Melanie Krawinkel, Inhaberin CURANTUS Meine drei Heros in Sachen Inhaltsstoffe sind nach wie vor, Hyaluronsäure, Vitamin c und Retinol, eingebettet in eine individuell passende Pflegeroutine. Das ist meines Erachtens sehr wichtig, um die gewünschten Erfolge zu erzielen. Des weiteren ist Parakresse ein großartiger Inhaltsstoff, um die Haut zart, gesund und prall aussehen zu lassen.

Dr. Christina Kraus, greenglam.de und greenglam.the store  Am besten belegt sind die Wirksamkeit von Vitamin C und Retinol, dazu kommt Hyaluronsäure und Niacinamid. Heiße Luft wurde ich nicht sagen – die meisten sind effektiv, aber die wenigsten können alles oder sind für alle Hautprobleme geeignet.

Gespannt bin ich auf neue Wirkstoffe, wie zum Beispiel GSM10 und ProGR3, in Le Domain, Brad Pitts neuer Linie. Diese Wirkstoff-Mischungen stammen aus der Anti-Aging Forschung und verhindern das Abbauen von Kollagen und enthalten starke Antioxidantien. ProGR3 wurde entwickelt von Professor Nicolas Lévy in Zusammenarbeit mit Professor Pierre Cau, die beide an Progeria forschen, einer seltenen Krankheit, die Kindern schneller altern lässt.


In den Beauty Laboren der ganzen Welt tut sich gerade einiges:  Tomorrowlabs aus Österreich entwickelten zum Beispiel aus Erkenntnissen über ein Protein eine eigene Technologie mit Blick auf die Sauerstoffzufuhr von Zellen. Der schottische Wissenschaftler Sir James Fraser Stoddart wurde bereits vor einigen Jahren für seine Forschung mit dem Nobelpreis für Chemie ausgezeichnet. Darauf aufbauend entwickelte er die „Organic Super Molecular Vessel“-Technologie als Basis seiner Gesichtspflege unter dem Namen Noble Panacea. Die Inhaltsstoffe bekommen darin sogenannte Carrier, die sie transportieren und besser schützen. Und die großen Beauty-Konzerne? Die kaufen Labormarken, um das eigene Portfolio an die Marktbedürfnisse anzupassen…

Egal welcher wissenschaftliche Trend es letztlich auf unsere Must-have-Liste schafft: Es ist sinnvoll und auch spannend sich vorab genau zu informieren. Am besten in einem Mix aus Recherche und Beratung.